Geldspritze aus Brüssel: Die EU fördert den Bau von vier wichtigen
Autobahnen in Griechenland mit rund drei Milliarden Euro. Das Projekt
soll in dem Krisenstaat 6000 Arbeitsplätze schaffen.
Die EU unterstützt den Bau
von vier Autobahnen im Krisenstaat Griechenland mit fast drei Milliarden
Euro. Mit dem Bau der Straßen sollten Arbeitsplätze geschaffen und die
Wettbewerbsfähigkeit der davon profitierenden Regionen gesteigert
werden, sagte der EU-Kommissar für Regionalpolitik, Johannes Hahn.
Die Autobahnen werden von der EU-Kommission zu den wichtigsten Infrastrukturvorhaben in Griechenland gezählt.
Ihr Bau war
aufgrund der Finanzkrise des Landes ausgesetzt worden. "Der abrupte
Stopp dieser Projekte war ein sichtbares Symptom der Krise in
Griechenland", sagte Hahn.
Das Land stand
aufgrund seines erdrückenden Schuldenbergs am Rand der Staatskrise und
musste im Gegenzug für strenge Sparauflagen zwei internationale
Hilfspakete in Anspruch nehmen.
Autobahnen sollen bis 2015 fertig werden
Die
EU-Kommission hofft, dass die Autobahnen nun bis Ende 2015
fertiggestellt werden. Aus den europäischen Töpfen wird dies mit 2,97
Milliarden Euro unterstützt.
Die Gesamtkosten
belaufen sich auf 4,6 Milliarden Euro. Im Zuge des Baus der
Schnellstraßen sollen 6000 Arbeitsplätze geschaffen werden. 1700 davon
seien langfristige Stellen für die Unterhaltung der Straßen nach der für
Ende 2015 geplanten Fertigstellung, sagte Hahn weiter.
Bundesbankpräsident
Jens Weidmann hat das krisengeschüttelte Griechenland unterdessen zu
weiteren Reformen gedrängt. "Griechenland durchläuft derzeit
grundlegende Veränderungen, die für die Bevölkerung sehr schmerzhaft
sind. Die ergriffenen politischen Maßnahmen deuten bereits darauf hin,
dass sich die makroökonomische Situation verbessert", sagte das
EZB-Ratsmitglied laut der Zeitung "Kathimerini".
Diese
ersten Erfolge müssten die Regierung ermutigen, mit dieser Strategie
fortzufahren. Es seien aber noch nicht alle mit den internationalen
Geldgebern vereinbarten Reformen umgesetzt worden.
Streitigkeiten noch nicht beigelegt
In Griechenland
nahm die Euro-Schuldenkrise ihren Anfang, die den gemeinsamen
Währungsraum vor eine Zerreißprobe gestellt hat. Und die Streitigkeiten
mit den Kapitalgebern von EU und Internationalem Währungsfonds (IWF)
sind noch lange nicht beigelegt. Seit 2010 stützen sie das hoch
verschuldete Land mit zwei Hilfspaketen in Höhe von insgesamt 240
Milliarden Euro an Krediten.
Im Gegenzug
verlangt die sogenannte Troika aus EU-Kommission, EZB und IWF strikte
Haushaltskürzungen und Reformen, die vor allem den öffentlichen Sektor
getroffen haben. Das griechische Parlament gab zwar kürzlich grünes
Licht für weitere Einsparungen in Höhe von drei Milliarden Euro, aber
die Troika fordert weitere Anstrengungen.
Im Januar
wollen die Inspektoren von Internationalem Währungsfonds, EU-Kommission
und Europäischer Zentralbank das nächste Mal zu Verhandlungen in das
südeuropäische Land reisen.
No comments:
Post a Comment
Only News