Selbst Gerichtspräsident Peter Tomka sprach von einem "ungewöhnlichen
Fall": Es ging um einen jahrzehntealten Grenzstreit zwischen Chile und
Peru im Pazifik. Der Internationale Gerichtshof der Vereinten Nationen
in Den Haag hat nun entschieden und die Seegrenze zwischen beiden
Ländern neu gezogen. Küstennahe fischreiche Gewässer bleiben demnach bei
Chile, Peru erhält weiter draußen im Pazifik einige Gebiete hinzu.
Unklar blieb zunächst, wie groß das Seegebiet ausfällt, das Peru künftig
nutzen kann. Die Regierung rechnet nach eigenen Angaben mit bis zu
50.000 Quadratkilometern. Der Argumentation Chiles, wonach die Grenze
durch Verträge aus den 1950er-Jahren geregelt sei, folgte der IGH nicht.
Präsidenten verfolgen Urteilsverkündung live
Der Vertreter Chiles in Den Haag, Alberto van
Klaveren, bedauerte die Entscheidung "zutiefst". Das Gericht akzeptierte
zwar den von Chile geforderten Ausgangspunkt für die Grenzziehung auf
dem Festland. Von dort wird aber eine Grenzlinie von 80 Seemeilen
seeinwärts gezogen, die dann südlich in Richtung des chilenischen
Gewässers weitergeht. Das ist zum Vorteil Perus.
Chiles Präsident Sebastián Piñera und Perus
Staatschef Ollanta Humala verfolgten die Urteilsverkündung in ihren
Ländern live. Während Piñera von einem "einem bedauernswerten Verlust"
für sein Land sprach, bezeichnte Perus Staatschef Humala die
Entscheidung als ein "Sieg des Friedens".
Allerdings gibt es zwischen Peru und Chile
unterschiedliche Ansichten, wie schnell das Urteil umgesetzt werden
kann. Chile hatte bereits im Vorfeld der Entscheidung eine gemeinsame
Arbeitsgruppe angeregt, was von Peru skeptisch gesehen wird.
Angespannte Beziehungen
Die Beziehungen zwischen beiden Andenländern sind traditionell
angespannt, was auf den Pazifik-Krieg, auch "Salpeter-Krieg" genannt,
von 1879 bis 1884 zurückzuführen ist. Chile hatte damals seine drei
nördlichsten Provinzen von Peru und Bolivien erobert. Bolivien verlor
damals seinen Zugang zum Meer. Auch Bolivien hofft nun auf
Grenzänderungen per Gerichtsurteil. Die Regierung reichte 2013 Klage
ein, um den einst verlorenen Zugang zum Pazifik zurück zu bekommen.
http://www.tagesschau.de/ausland/seegrenze-chile-peru100.html
27/1/14
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