Saturday, July 1, 2017

S-400-Deal mit Türkei bremst nicht das Kredit

Der Deal zum Verkauf von russischen S-400-Luftabwehrsystemen an Ankara ist derzeit zwar offiziell wegen der Kredit-Frage festgefahren, in Wirklichkeit erschwert allerdings die Abhängigkeit der Türkei vom Westen die Umsetzung der Vereinbarung, schreibt das Portal „rueconomics.ru“.


Wie der russische Industrieminister Denis Manturow am Vortag mitgeteilt hatte, wird die Einräumung eines Kredits für die Türkei zum Kauf von S-400-Luftabwehrsystemen vorerst nicht erörtert. Zuvor hatte der Berater des russischen Präsidenten für militärtechnische Zusammenarbeit, Wladimir Koschin, sich ausweichender geäußert. Er sagte, dass der Vertrag mit der Türkei für die Lieferung von S-400-Systemen vereinbart, die Frage eines Kredits allerdings noch nicht geklärt sei.

Bei den Verhandlungen über den S-400-Deal verfolge die Türkei vor allem politische Ziele, ist sich der Direktor des Forschungszentrums „Naher Osten-Kaukasus“ Stanislaw Tarasow, sicher.

  • Die aktuellen Verhandlungen verliefen vor dem Hintergrund der Verschlechterung der Beziehungen Ankaras mit den Nato-Verbündeten, so der Experte. „Für die Türkei sind selbst die Gespräche darüber ein Teil des diplomatischen Spiels, ein Mittel zur Verärgerung der Nato. Äußerlich sieht alles bislang wie ein Spiel zwischen der Türkei, Russland und den westlichen Partnern aus“, so Tarasow.

Moskau trage somit seinerseits zur Senkung der Preise bei, die die Amerikaner für die Lieferung ihrer Waffen angeben.

„Die Türken wollen diese Waffen faktisch für einen Spottpreis kaufen. Wir sind aber daran interessiert, Geld zu bekommen, und nicht aus der eigenen Tasche zahlen und dann zehn Jahre lang warten, bis sie den Kredit abbezahlen“, sagte der Experte. Letzten Endes werde dieser Deal zu keinem Ergebnis führen.

Die Türkei sei als Nato-Mitglied in Wirklichkeit zu derartigen Deals ebenfalls kaum bereit. Washington werde es Ankara wohl kaum erlauben, einen derartigen Schritt zu tun. „Wenn die Türkei entscheiden dürfte, hätte sie längst die russischen Flugabwehrsysteme stationiert“, so der Direktor des Zentrums für die Erforschung der heutigen Türkei, Amur Gadschijew.

Ankara sei in das westliche System zwar fest integriert, werde jedoch versuchen zu lavieren, indem es die Wahl zugunsten der einen oder der anderen Seite – des Westens oder Russlands – machen werde.

In der letzten Zeit sei hier ein gewisser Fortschritt zu beobachten: „Die türkischen Medien erinnern die Leser immer öfter an die Krise vom 1974 [?], als der Westen Sanktionen gegen die Türkei verhängt hatte. Auf der Hand liegen also Versuche, die Abhängigkeit vom Westen abzubauen“, so Gadschijew abschließend.  
 [de.sputniknews.com]
1/7/17
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