Im größten Teil der Ukraine kann die
Präsidentschaftswahl stattfinden, nicht so in Donezk und Lugansk. Dort
wurden Wahlhelfer bedroht und Wahlurnen gestohlen. Wer wählen will, weiß
nicht wo. Auch was danach kommt, ist unklar. Die Separatisten sind
uneinig.
Von Markus Sambale, ARD-Hörfunkstudio Moskau, zurzeit Donezk
Der grüne Boulevard, der sich mitten durch die
Innenstadt von Donezk zieht, ist relativ leer. An diesem herrlichen Tag
mit fast 30 Grad und strahlend blauem Himmel zieht es nur wenige
Menschen auf die Straße.
Viele sind verunsichert, einige wegen der
maskierten Männer, die an Straßenecken im Namen der Separatisten mit
Maschinengewehren patrouillieren. Einige, weil sie ein Vorrücken der
ukrainischen Soldaten befürchten. Zahlreiche Geschäfte sind aus Sorge
vor Zwischenfällen am Tag der Präsidentenwahl geschlossen.
In Kiew und im Westen der Ukraine wird die Wahl
regulär stattfinden. Im Osten des Landes, der von Aufständischen
kontrolliert wird, wird das nicht klappen. Ein Mann sagt: "Wir wissen
nicht, wo die Wahl stattfindet. Wir haben nichts, keine
Wahlbenachrichtigungen. Wenn es möglich ist, würde ich gehen. Aber wir
wissen nicht, was kommt." Eine Frau dagegen sagt: "Ich gehe nicht zur
Wahl, sowieso nicht. Denn da wählt man Faschisten. Die Regierung, die in
Kiew sitzt, wird faschistisch sein. Ich kann nicht gehen, ich habe
Angst vor den Faschisten."
Wahlhelfer bedroht, Wahlurnen gestohlen
Einer Umfrage zufolge wollen in Donezk nur
maximal 30 Prozent der Wahlberechtigten überhaupt versuchen abzustimmen.
Doch die meisten wissen gar nicht, ob und wo das möglich wäre. In den
Provinzen Donezk und Lugansk gibt es insgesamt 34 Wahlkommissionen, die
Hälfte wurde von Separatisten oft mit massiver Gewalt lahmgelegt.
Wahlhelfer wurden bedroht und eingeschüchtert, Unterlagen gestohlen,
Wahlurnen zerstört. Die Kiewer Zentralregierung kündigte an, am
Flughafen von Donezk Wahllokale einzurichten. Die Separatisten wollen
das verhindern.
Oleg Zarjow war ursprünglich selbst ins Rennen um
die Präsidentschaft gegangen. Nachdem er im April in Kiew von einer
aufgebrachten Menge angegriffen wurde, gab er seine Kandidatur auf. Nun
mischt er an vorderster Front der Separatisten mit. Die trafen sich am
Samstag zu einem so genannten Kongress der Volksvertreter. Der
Veranstaltungsort, ein Luxushotel in Donezk, wurde von bewaffneten
Kämpfern bewacht.
Zarjow rief dort dazu auf, die Aufständischen
müssten sich nicht nur im Osten, sondern ukraineweit zusammenschließen:
"Dieser Bewegung müssen sich alle zum Kampf bereiten anschließen, so wie
unsere Väter und Großväter gegen den Nazismus. So wie sie im Osten
begonnen haben, werden wir das auch tun und den Westen erreichen."..........[tagesschau.de]
24/5/14
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