Wednesday, June 12, 2013

Degradierung im MSCI-Index .... Griechenland wird erstes Schwellenland der Euro-Zone


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Das gab es noch nie: Zum ersten Mal wird mit Griechenland eine entwickelte Nation vom Index-Betreiber MSCI auf den Status eines Schwellenlandes zurückgesetzt. Die Athener Börse reagiert mit starken Verlusten.

 Exorbitante Schulden, Sparauflagen, die den staatlichen Hörfunk- und Fernsehsender ERT zum Abschalten zwingen, und eine Jugendarbeitslosigkeit, die in Europa ihresgleichen sucht. Der griechischen Wirtschaft geht es miserabel. Wie schlecht die Lage ist, zeigt nun eine Bewertung des Index-Betreibers MSCI.

Dieser hat mit Griechenland zum ersten Mal ein entwickeltes Land vom Status eines Industrie- in den Status eines Schwellenlandes degradiert. Ein Grund dafür ist, dass der griechische Aktienindex seit 2007 um 83 Prozent abgesackt ist. Griechenland habe die Kriterien in Bezug auf Wertpapierleihe und Kreditmöglichkeiten, Short-Selling und Übertragbarkeit verfehlt, teilte MSCI am Dienstag mit.

Die Börse in Athen reagierte umgehend auf die Abstufung. Der Athex mit den 20 größten börsennotierten Unternehmen gab rund 1,3 Prozent nach auf 301 Punkte.
Vom Zugang zum Kapitalmarkt seit April 2010 ausgeschlossen, nahm Griechenland zwei Rettungspakete von der Europäischen Union und dem Internationalen Währungsfonds in Anspruch. Der Benchmark-Index ASE verzeichnet seit Oktober 2007 die weltweit zweitschlechteste Entwicklung.

“Es gab schon einen Abzug von Geldern und eine Flucht in 'sichere Häfen' - die Entscheidung von MSCI dürfte das verschärfen”, sagte Peter Sorrentino, Vermögensverwalter bei Huntington Asset Advisors in Cincinnati, in einem Telefoninterview mit Bloomberg News. “Griechenlands Herunterstufung rückt das Land wieder in den Vordergrund und zeigt, dass die Krise in Europa noch lange nicht vorüber ist.”
MSCI hatte Griechenland bereits im Juni 2012 auf den Prüfstand im Hinblick auf eine Herabstufung gestellt, da der Aktienmarkt nicht mehr vollständig funktionierte. Nachdem Coca- Cola HBC, deren Marktgewicht einem Viertel der Athener Börsenkapitalisierung entsprach, ihre Hauptnotierung im April 2013 nach London verlegte, stieg die Wahrscheinlichkeit, dass Griechenland heruntergestuft werden würde. Die Gewichtung griechischer Unternehmen im MSCI World Index ist nach von Bloomberg zusammengestellten Daten von 0,16 Prozent im Mai 2010 auf 0,01 Prozent zusammengeschrumpft.
Vor MSCI hatte der Indexbetreiber Russell Investments, bereits im März erklärt, er werde Griechenland auf den Status Schwellenmarkt heruntersetzen. Russell berät Fonds mit einem Anlagevolumen von 2,4 Billionen Dollar.
Die Aktienindizes von MSCI mit Sitz in New York werden von Investoren mit einem Anlagevolumen von rund 7 Milliarden Dollar beachtet. Katar und die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) wurden auf Schwellenländermärkte angehoben, Marokko auf Frontier-Markt herabgestuft. Südkorea und Taiwan bleiben weiterhin Schwellenländermärkte. Chinesische, an inländischen Börsen gehandelte A-Aktien, werden im Hinblick auf eine Aufnahme in die Schwellenmärkte-Kategorie überprüft, hieß es weiter.
Die Heraufstufung Katars zum Schwellenmarkt könnte Investments von über 430 Millionen Dollar nach sich ziehen, schätzte HSBC Holdings in einer Studie vom 31. Mai. Die VAE mit den Börsen in Dubai und Abu Dhabi könnten Zuflüsse von 370 Millionen Dollar sehen. Der Aktienmarkt von Katar hat derzeit eine Marktkapitalisierung von 141 Milliarden Dollar, die VAE-Börsen kommen auf 152 Milliarden Dollar.
“Eine Höherstufung wird mehr Investoren in die Aktienmärkte bringen”, sagt Montasser Khelifi, Leitender Manager weltweite Märkte bei Quantum Investment Bank in Dubai im Telefoninterview. “Damit wird anerkannt, dass die Geschäftsbedingungen und die rechtlichen Grundlagen gut genug sind und für Investoren geeignet”, fügte er an.

Die umstrittenen Staatsanleihen-Kaufprogramme der EZB

MSCI begründete seine Höherstufung Katars auch mit den Bemühungen des Emirats, die Beschränkungen für den Aktienbesitz durch Ausländer zu verringern.
Die Heraufstufung könnte auch dazu beitragen, zwei der fünf stärksten Aktienrallys weiterzutreiben: Dubais DFM General Index ist dieses Jahr um 45 Prozent geklettert, der ADX General Index von Abu Dhabi hat 36 Prozent hinzugewonnen.

Die Heraufstufung von Katar und den VAE “spiegelt die wachsende Erkenntnis wider, wie sich diese Volkswirtschaften und ihre Finanzmärkte in den letzten Jahren weiterentwickelt haben”, erklärte Sam Vecht, Fondsmanager des 156 Millionen Dollar schweren BlackRock Frontiers Investment Trust in London.
www.handelsblatt.com
12/6/13
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2 comments:

  1. Greece downgraded to emerging market status...Equity index provider MSCI cuts Greece from developed country status....

    Equity index provider MSCI says Greece failed on 'multiple criteria' to meet minimum requirements necessary to be considered developed country

    Greece suffered the ignominy of becoming the first developed country to be downgraded to emerging-market status by index provider MSCI.

    Announcing the results of its 2013 annual market classification review, the most widely used equity index provider announced that Greece failed to qualify for developed country status "on several market accessibility criteria".

    An MSCI announcement said: "The minimum standards that currently prevail in developed markets reflect continuous market improvements introduced by authorities in other countries over the years. However, very few of these improved market practices have been reflected in the Greek market."

    It added: "This has led to Greece now failing to meet on multiple criteria: securities borrowing and lending facilities, shortselling and transferability."

    Reuters reported that MSCI, whose indices are tracked by $7 trillion worldwide and $1.3 trillion in emerging markets alone, nonetheless said less stringent entry criteria for the emerging index meant that a number of Greek companies would be eligible to join, as opposed to just two that are in the developed index.

    "We would at the time of change, which would be November, apply the new threshold for inclusion.. It will become a broader, more representative index," MSCI managing director Remy Briand said.

    "Whether it benefits the equity market or not...it's hard to gauge whether there will be more interest," he said.
    http://www.enetenglish.gr/?i=news.en.article&id=1164
    12/6/13

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  2. Griechenland ruft 1,5 Milliarden Euro nicht ab....

    25.06.2013 · Das Geld ist da, aber es gibt zu viele bürokratische Hindernisse, um es auch zu bekommen. Nach Ansicht der Beratungsgesellschaft PwC muss sich nicht nur das ändern, sondern auch die Tourismusbranche Griechenlands konsolidieren. Und eine Förderbank wäre gut.

    Von Stefan Ruhkamp und Carsten Knop

    Die Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft Pricewaterhouse Coopers (PwC) erkennt Anzeichen der Stabilisierung in der griechischen Wirtschaft, verweist zugleich jedoch auf die immer noch bremsende Wirkung der Liquiditätskrise und bürokratischer Hürden: „Die Griechen haben nach einer Phase der Verdrängung und der Verärgerung die wahre Ursache der Krise nun erkannt und machen sich nun daran, die notwendigen Schritte zu tun“, sagte Marios Psaltis, der Vorstandssprecher von PwC Griechenland, im Gespräch mit der F.A.Z. Das Defizit des Staatshaushalts sei auf rund 6 Prozent der jährlichen Wirtschaftsleistung reduziert.

    Die Schulden seien zwar immer noch hoch, aber dank der Finanzierungshilfen und der dadurch geringeren Kreditzinsen werde Griechenland in diesem Jahr erstmals seit Krisenbeginn wieder einen kleinen Primärüberschuss erwirtschaften. Die Staatseinnahmen reichten also aus, um alle Staatsausgaben außer den Schuldzinsen zu decken, was für die kommenden Jahre fortgesetzt werden könne. Ein bremsender Faktor sei jedoch nach wie vor die mangelnde Kreditversorgung der griechischen Wirtschaft, sagt Norbert Winkeljohann, der PwC-Vorstandssprecher in Deutschland.
    Mittel für Investitionen fehlen.......http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/europas-schuldenkrise/griechenland/europas-schuldenkrise-griechenland-ruft-1-5-milliarden-euro-nicht-ab-12242757.html
    25/6/13

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